Jeden Frühling, sobald sich der Schnee endgültig verabschiedet und die ersten Pflanzen ihre zarten Triebe in Richtung Sonne strecken, betört ein charakteristischer Geruch Wanderer und Naturliebhaber, die im Wald und entlang von Wiesen entspannen und ihre Runden drehen. Ganz unscheinbar will das grüne Gewächs, das gerne im feuchten Untergrund beheimatet ist, von Feinschmeckern unter freiem Himmel entdeckt werden. Denn die Pflanze aus der Gattung Allium ist beliebt bei Gourmets, die den Bärlauch für Suppen verwendet und zu Pesto verarbeitet. Das Gewächs ist verwandt mit der Zwiebel, dem Knoblauch und auch dem Schnittlauch. Feine, weiße Blüten sind zur Hochsaison neben den tiefgrünen und relativ breiten Blättern ein weiteres Merkmal für den Waldknoblauch.
Verwechslung ausgeschlossen!
Jahr für Jahr kommt es zu gefährlichen Verwechslungen bei der Suche nach dem wohlschmeckenden Kraut. Denn der Bärlauch, der in Europa und in Teilen Asiens und dort vor allem in Wäldern sein Zuhause findet, treibt früh aus und zwar zeitgleich mit dem Maiglöckchen. Das vielfach geschätzte Wildgemüse, also der Bärlauch, wird gerne gesammelt und kulinarisch verarbeitet. Laien verwechseln jedoch oft die Blätter des giftigen Maiglöckchens mit denen des wilden Knoblauchs. Durch die orale Aufnahme kommt es zu Herzrasen, Ödemen, Durchfall und Erbrechen. Vereinzelt kam es in der Vergangenheit sogar schon zu tödlichen Vergiftungen. Dabei ist es gar nicht so schwer, den Knoblauchspinat im Wald auch zu erkennen. Wie der Name schon sagt, schmeckt Bärlauch nach Knoblauch. Reibt man mit den Fingern an seinen Blättern, entfaltet sich der charakteristische Geruch. Die Blätter des Maiglöckchens verfügen nicht über diesen Duft. So lassen sich gefährliche Verwechslungen vermeiden.
Bärlauch in der Küche
Nur wenige Wochen im Jahr dürfen sich Hobbyköche über den Waldspinat freuen. Und verarbeiten ihn sogleich zu feinen Speisen. Bärlauchnudeln werden mit dem frischen Kraut zubereitet und überzeugen mit ihrer grünen Farbe. Besonders beliebt ist das Bärlauch-Pesto, das im Handumdrehen zubereitet ist und auch als Mitbringsel und als Gastgeschenk immer wieder große Freude bereitet:
Grundrezept:
- 0,5 l Olivenöl,
- 250 g frischer Bärlauch
- 50g Pinienkerne (evtl. geröstet),
- 50g geriebener Parmesankäse,
- Salz und Pfeffer
Dabei wird der Bärlauch zerkleinert und mit dem Olivenöl vermischt. Parmesan hinzufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Erst zum Schluss gibt man die gerösteten Pinienkerne zur Masse und mischt alles kurz im Mixer. Fertig ist das selbstgemachte Bärlauch-Pesto, das große und kleine Gourmets schmeckt!
Bärlauch – Vorkommen und Standorte
Wo findet man aber nun diese feine Pflanze, die jede Speise im Frühling verfeinert und aufwertet? Die Wuchshöhe beträgt 20 bis 50 Zentimeter und die Blütezeit fällt in die Monate April bis Mai. Schattig, feucht und humusreich, das sind die Anforderungen, die der Knoblauchspinat an seine Umgebung stellt. In Laubwäldern und auch Auwäldern, unter Sträuchern und an Bächen wächst Bärlauch meist großflächig und ist bereits von weitem zu riechen. Seine Zwiebeln garantieren ein Wiedersehen im kommenden Jahr, wenn im Frühling wieder die Bärlauchzeit beginnt und sich Feinschmecker erneut auf die Suche nach der krautigen Pflanze machen.